Der Unterschied zwischen Kaffee und Espresso

Espresso und Kaffee haben beide den gleichen Ursprung der Kaffeepflanze. Espresso ist ein stärkeres Getränk mit konzentrierterem Aroma. Aufgebrühter Kaffee auf der anderen Seite hat eine geringere Geschmackskonzentration und ist eher säuerlich im Geschmack. Peter Giuliano (Direktor der Coffee Science Foundation) sagt, dass Espresso für viele Kaffeetrinker eine bessere Wahl ist.

In Kürze:

  • Der erste Unterschied ist die Röstung. Espresso wird stärker geröstet als Kaffee
  • In der Zubereitung liegt Unterschied 2: Kaffee wird aufgebrüht, Espresso unter Druck bezogen
  • Der Mahlgrad spielt ebenfalls eine Rolle für die Unterschiede im Geschmack

Die wichtigsten Unterschiede der Kaffeearten

Kaffee vs Espresso
Robusta & Arabica Kaffeebohnen für Kaffee & Espresso

Röstung

Der primäre Unterschied zwischen Röstkaffee und Espresso ist die Art und Weise, wie sie geröstet werden. Im Allgemeinen wird Espresso vorbereitet, indem die Kaffeebohnen zusätzlich dunkel geröstet werden. Das resultiert in einem intensiveren, komplexen Geschmack und enthält mehr Koffein bei gleichem Gewicht.

Durch den fortschreitenden Röstgrad tritt der Säuregehalt des Kaffees immer weiter in den Hintergrund und die komplexen Röstaromen des Espressos entstehen. Einzelne Aromen wie Bitterstoffe kommen stärker zum Vorschein.

Mahlgrad

Espressopulver gemahlen
Der Mahlgrad unterscheidet sich zwischen Kaffee und Espresso stark

Normalerweise besteht Espresso aus Arabica-Bohnen, während Kaffee aus Robusta-Bohnen hergestellt wird. Der Hauptunterschied zwischen den beiden ist der Mahlgrad. Kaffeebohnen werden aufgrund des Aufbrühverfahrens gröber gemahlen und Espresso feiner.

Koffeingehalt

Espresso ist ein stärkeres Getränk als Kaffee. Deswegen wird er oft mit Milch oder Milchschaum gemischt. Sein Geschmack ist komplexer und robuster als sein Gegenstück.

Typischerweise sind 62 Milligramm Koffein in einem Shot Espresso vorhanden. Während eine Tasse Kaffee ca. 120 mg Koffein hat. Dies bedeutet, dass ein doppelter Espresso in etwa einer Kaffeetasse entspricht, was den Koffeingehalt angeht.

Unterschiede in der Zubereitung

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Kaffeearten liegt in der Zubereitung. Regulärer Kaffee wird im Allgemeinen mit einer French Press- oder Tropfkaffeemaschine, teilweise jedoch auch mit einem Vollautomaten hergestellt. Dabei kommt das sogenannte “Pour Over“ Verfahren zum Einsatz. Es wird also kein extra Druck erzeugt, sondern Kaffeepulver einfach im heißen Wasser gelöst.

Hingegen wird Espresso mit einer Siebträger-, einer Kapsel Maschine oder mit einem Kaffeevollautomaten zubereitet.

Zur Herstellung von Espresso wird Druck und Wärme verwendet, um einen dicken, cremigen Schaum zu erzeugen. So entsteht eine konzentrierte Form eines Kaffeegetränks, das einen reichen, intensiven Geschmack hat im Vergleich zum Brühkaffee. Aus diesem Grund hat ein Kaffee, der mit einer Espressomaschine hergestellt wurde, auch einen reichhaltigeren Geschmack, während ein gebrühter Kaffee dünnflüssiger ist.

Konsistenz

Espresso mit dickflüssiger Konsistenz
Dickflüssiger Espresso aus dem bodenlosen Sieb

Wie bereits erwähnt, hat Espresso eine andere Konsistenz als Kaffee. Er ist ein dunkles Gebräu mit einer dicken Crema-Schicht, die auch die Qualität des Getränks widerspiegelt. Es ist eine Schicht aus leckerem Schaum auf dem Espresso. Sie ist das Ergebnis mehrerer chemischer Reaktionen während des Espressobezugs. Denn CO₂ tritt beim Bezug aus und setzt sich mit Fetten und Schwebstoffen als braune Schicht auf dem fertigen Espresso ab.

Kaffee hingegen weist eine weniger viskose Konsistenz auf. Das liegt daran, dass nur knapp 2 % Kaffee im Wasser beim Filterbrühen gelöst werden.

Verschiedene Bohnen

Während Espresso mit einer anderen Art von Kaffeebohnen verwendet wird, haben beide dennoch ähnliche Zutaten. Der Vorbereitungsprozess ist jedoch der wichtigste Aspekt des Kaffees. In Espresso werden Bohnen auf einem viel höheren Niveau geröstet als Kaffee.

Espresso gilt unter Liebhabern als die bessere Wahl. Er wird verwendet, um eine Vielzahl von Getränken herzustellen. Dazu gehören unter anderem Cappuccino, Latte Macchiato und Café Americano.

Neuer Trend der hellen Röstung bei Espresso

In den letzten Jahren hat sich ein Trend entwickelt, der sich durch die sogenannte dritte Welle auszeichnet. Sie bezeichnen eine besondere Röstung der Espressobohnen. Durch diese „Third Wave“ werden mit neuen Verfahren außergewöhnlich schonend und hell geröstet.

So entstehen völlig neue Geschmackskomponenten beim Espresso, die man so nicht kannte. Dazu gehören fruchtige und zitrusähnliche Aromen, wie man sie eher von Filterkaffee erwarten würde.

Dieser neue Trend wird von klassischen Espressoliebhabern und Barista teils kritisch beäugt. Denn der ursprüngliche, geliebte Espressogeschmack tritt dadurch in den Hintergrund. Solche Trends zeigen allerdings auch, wie lebendig die Espressoszene ist und welches ungeahnte Potential in den Bohnen noch steckt.

Kaffee Aroma Vergleich mit dem offiziellen SCA Taster Wheel

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