Kaffee in der Schwangerschaft – wieviel ist erlaubt?

Darf man in der Schwangerschaft Kaffee trinken? In diesem Beitrag erklären wir dir, warum du mit Espresso und anderen Kaffeegetränken in der Schwangerschaft besonders vorsichtig sein solltest. Ganz musst du aber nicht auf dein Lieblingsgetränk verzichten. Wir zeigen dir, welche Menge noch erlaubt ist und warum.

Kaffeegenuss in der Schwangerschaft
Espresso und Koffeingehalt in der Schwangerschaft – wieviel ist erlaubt?

Für sehr viele Menschen ist es unvorstellbar, ohne eine Tasse Kaffee morgens in den Tag zu starten. Die Schwangerschaft jedoch ist eine Phase im Leben, in der nicht zu viel Kaffee konsumiert werden darf. Da durch das enthaltene Koffein das ungeborene Kind geschädigt werden kann, sind viele werdende Mütter verunsichert.

Auswirkungen von Kaffee Schwangerschaft auf den Fötus

Inzwischen haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Koffein ungehindert die Plazenta passieren kann. Es wirkt auch auf den Fötus aus. Erwachsene sind dazu in der Lage. Mittels spezieller Enzyme (Cytochrome) Koffein abzubauen.

Das ungeborene Kind besitzt diese Enzyme noch nicht. Wenn die Schwangere eine Tasse Kaffee trinkt, ist der Koffeinspiegel im Blut des Babys annähernd gleich hoch wie bei der Schwangeren. Beim Ungeborenen lagert sich Koffein hauptsächlich im Bereich des Hirns ab.

Kaffee enthält zudem weitere Inhaltsstoffe, zum Beispiel Taurin und Guarana. Die Unbedenklichkeit dieser Stoffe für den Fötus konnte bisher nicht bewiesen werden. Deshalb rät die Deutschen Gesellschaft für Ernährung werdenden Müttern, den Kaffeekonsum während der Schwangerschaft zu reduzieren.

Darf man Kaffee trinken, wenn man schwanger ist?

Koffein beeinträchtigt zudem die Durchblutung der Plazenta. Babys von Müttern, die während der Schwangerschaft viel Kaffee oder Tee getrunken haben, besitzen meist ein geringeres Geburtsgewicht. Komplett auf Kaffee müssen Schwangere nicht verzichten.

Wie viele Tassen Kaffee pro Tag sind erlaubt?

Zwei Tassen pro Tag sind erlaubt oder der Koffeingehalt darf nicht über 200 mg liegen!

Ein Espresso am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Er enthält in der Regel nur 50 g Koffein und der werdende Vater wird sich nach einer unruhigen Nacht bestimmt auch darüber freuen!

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Video: Darf man Schwanger Kaffee trinken?

Eine Hebamme erklärt wie viel Kaffee in der Schwangerschaft erlaubt ist

Weitere Nahrungsmittel sind koffeinhaltig

Während der Schwangerschaft ist es zwingend erforderlich, alle koffeinhaltigen Lebensmittel zu berücksichtigen. Koffeinquellen sind nicht nur Kaffee, Schwarztee und Cola, sondern auch in Grüntee, Schokolade und in Energydrinks enthalten. Generell wird schwangeren Frauen empfohlen, keine Energydrinks zu konsumieren.

Koffeingehalt verschiedener Getränke berechnen

Wie aber wissen Schwangere, wie viel Koffein sie konsumieren? Der Gehalt an Koffein variiert sowohl zwischen den verschiedenen Kaffeegetränken als auch bei den Herstellern. Bei Espresso beispielsweise kann der Anteil an Koffein bei den verschiedenen Herstellern zwischen 50 und 300 mg betragen.

Durchschnittlicher Koffeingehalt verschiedener Lebensmittel

  • 1 Riegel Milchschokolade (klein): 25 mg
  • 1 Riegel normale Schokolade (klein): 50 mg
  • 1 Dose Energydrink: 80 mg
  • 1 Dose Cola: 40 mg
  • 1 Tasse Grüntee: 50 mg
  • 1 Tasse Schwarztee: 75 mg
  • 1 Tasse Filterkaffee: 140 mg
  • 1 Tasse Instant Kaffee: 100 mg

Studie bestätigt Beeinträchtigung durch Kaffee in der Schwangerschaft

Um herauszufinden, welche Auswirkungen das Trinken von Kaffee während der Schwangerschaft hat, wurden in Norwegen circa 60.000 werdende Mütter nach ihrem Kaffeekonsum befragt. Im weiteren Verlauf der Studie wurden die Neugeborenen bezüglich ihres Geburtsgewichts beurteilt.

Die Studie wurde mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass beim täglichen Genuss von einer Tasse Kaffee das Geburtsgewicht zwischen 21 und 28 Gramm unter dem erwarteten Durchschnittsgewicht von 3600 Gramm lag. Je mehr Kaffee von einer Schwangeren getrunken wurde, um so stärker waren die Gewichtsabweichungen.

Bei gesunden Babys hat diese Differenz keine gesundheitlichen Konsequenzen. Bei einem natürlich bedingten, sehr geringem Geburtsgewicht oder bei einer Frühgeburt kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die weitere Entwicklung des Babys beeinträchtigt wird.

Eine maximale Dosis von 200 mg Koffein pro Tag sollte deshalb nicht überschritten werden. Der Koffeingehalt in Cola und Tee ist niedriger als in Kaffee, somit darf von diesen Getränken etwas mehr konsumiert werden.

Schwarzer Tee minimiert allerdings die Aufnahme von Eisen und verursacht Verstopfungen. Schwangere sollten maximal pro Tag nicht mehr als 2 Liter Cola oder fünf Tassen Schwarztee trinken. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte abends besser Kräutertee trinken.

Koffein kann Geburtszeit verzögern

Der Genuss von 100 mg Koffein kann die Geburt des Babys um bis zu acht Stunden verzögern. Durch den Genuss koffeinhaltiger Speisen und Getränke verlängert sich die Schwangerschaftsdauer lediglich um maximal fünf Stunden.

Deshalb vermuten die skandinavischen Forscher, dass Kaffee weitere verantwortliche Substanzen enthält. Beim Rösten der Kaffeebohnen beispielsweise werden antioxidativ und antimikrobiell wirkende Melanoidine gebildet. Diese können ebenfalls die Dauer der Schwangerschaft und die Entwicklung des Babys beeinflussen.

Die World Health Organisation und Forscher vertreten abweichende Meinungen

World Health Organisation
Die WHO rät den Konsum von Koffein während der Schwangerschaft stark einzuschränken

Bezüglich der Unbedenklichkeit von Koffein während der Schwangerschaft besteht keine Einigkeit zwischen den skandinavischen Forschern und der WHO.

Bereits durch vorhergehende Studien wurde bewiese, dass das geringere Geburtsgewicht die Ursache für spätere Gesundheitsprobleme bei Kindern ist. Deshalb raten die Forscher Schwangeren, den Genuss von Kaffee und sonstigen koffeinhaltigen Speisen und Getränken stark zu reduzieren oder gänzlich darauf zu verzichten.

Diese Empfehlungen werden auch von Wissenschaftlern aus Großbritannien befürwortet.

Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ sowie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) raten Schwangeren, maximal drei Tassen Kaffee täglich zu trinken. Dies entspricht in etwa einem Grenzwert von 300 mg.

Kritiker zweifeln jedoch die Studienergebnisse aus Skandinavien mit der Begründung an, dass weder der Lebensstil der Schwangeren, die Konstitution noch die Ernährung in der Schwangerschaft berücksichtigt wurden.

Welche Wirkungen verursacht Koffein während der Schwangerschaft?

Als Ursache für Fehl- und Frühgeburten kann Koffein mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Laut den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Koffeingenuss während der Schwangerschaft möglicherweise die Ursache für ein geringeres Geburtsgewicht, einen späteren Geburtstermin, eine beeinträchtigte Durchblutung der Plazenta und für Ablagerungen im Hirngewebe des Embryos.

Koffein während der Stillzeit wird vom Baby mitgetrunken

Stillende Frauen sollten ebenfalls nicht zu viel Koffein zu sich nehmen. Andernfalls schläft das Baby schlecht, bekommt Bauchschmerzen und/oder wird unruhig. Falls die Mutter dennoch Appetit auf etwas Cola, Grün- oder Schwarztee oder Kaffee hat, sollte das Getränk nach dem Stillen getrunken werden. Dann bleibt dem Körper genügend Zeit, um bis zum nächsten Stillen das Koffein abzubauen.

Gesunde Ernährung während der Schwangerschaft

Schwangerschaft Ernährung
Bewusste Ernährung ist in der Schwangerschaft wichtig

Bereits bei den ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft sollte der Konsum von Koffein signifikant reduziert und auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung geachtet werden. Eine erhöhte Zufuhr von Folsäure Schwangerschaft ist zwingend erforderlich.

Folsäure unterstützt den Embryo bei der Entwicklung des Neuralrohrs. Um einen offenen Rücken zu verhindern, muss eine Schwangere ihrem Körper zusätzlich das Vitamin Folat, welches Folsäure sehr ähnlich ist, zuführen. In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollten Frauen ihrem Körper täglich 600 mg Folat und Folsäure zuführen.

Eine erhöhte Zufuhr von Magnesium in der Schwangerschaft ist ebenfalls empfehlenswert. Magnesium wirkt krampflösend und besitzt zudem eine positive Wirkung bei erhöhtem Fehl- oder Frühgeburtsrisiko. Symptome für Magnesiummangel können etwa Stoffwechselstörungen und Muskelkrämpfe sein.

Weitere Gründe, Magnesium in der Schwangerschaft einzunehmen

Unangenehmes Sodbrennen Schwangerschaft lässt sich durch die Einnahme von Kombinationspräparaten (Kalzium-, Magnesium- und Aluminiumsalzen) vermindern. Sie unterstützen den Körper dabei, die erhöhte Konzentration von Magensäure während der Schwangerschaft zu neutralisieren.

Magnesiummangel lässt sich durch den Verzehr von Mineralwasser mit hohem Magnesiumgehalt, Haferflocken, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Mandeln, Nüssen, Bananen, Beeren, grünem Gemüse, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Milch- und Milchprodukten vorbeugen. Schokolade liefert ebenfalls reichlich Magnesium.

Magnesiummangel kann weiterhin die Ursache für Übelkeit in der Schwangerschaft sein. Besonders, wenn durch die Übelkeit Erbrechen verursacht wird, müssen die aus dem Körper ausgeschiedenen Elektrolyte (Magnesium, Natrium, Kalium) dem Organismus wieder zugeführt werden.

Frei verkäufliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sollten von Schwangeren generell nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Bei Eklampsie und bei Bluthochdruck in der Schwangerschaft wird Magnesium als Medikament eingesetzt. Als Eklampsie werden regelmäßig auftretende, heftige Krampfanfälle bezeichnet. Diese Krampfanfälle treten in der Regel im letzten Schwangerschaftsdrittel oder nach der Geburt auf. Gegen diese Krampfanfälle spritzt der Arzt seiner Patientin Magnesium intravenös.

Fazit

Durch die Verringerung der Koffeinzufuhr sowie durch eine gesunde Ernährung lässt sich unangenehmen Symptomen in der Schwangerschaft, einem niedrigen Geburtsgewicht und späteren gesundheitlichen Beschwerden des Kindes gezielt, sanft und natürlich vorbeugen. Die werdende Mutter muss nicht komplett auf Kaffee verzichten! Jedoch immer in Rücksichtnahme auf Konsummenge und Baby.