Kopi Luwak Kaffee – Katzenkaffee für deine Siebträgermaschine

Für Liebhaber außergewöhnlicher Kaffees ist Kopi Luwak ein seltener und vor allem kostspieliger Genuss. Preise bis zu 1.000 Euro pro Kilo zahlen Kaffeefans für diese exotische Spezialität, die als der weltweit teuerste Kaffee gilt.

Der einzigartige Kaffee aus Indonesien hat trotz des hohen Preises seit den 1990er-Jahren viele Liebhaber gefunden. Händler unterhalten lange Wartelisten und Konsumenten sind bereit, auf diese Wartezeiten einzugehen, um in den Genuss der außergewöhnlichen Köstlichkeit zu kommen.

Kopi Luwak Kaffee
Kopi Luwak Kaffee (Schleichkatze Kaffee) – Genuss aus deiner Siebträgermaschine?

Was macht Kopi Luwak Kaffee Qualität besonders?

Der Kopi Luwak Kaffee durchläuft einen ganz besonderen Prozess, der ihn so einzigartig macht. Ausgangspunkt zu diesem Prozess sind die ganz normalen Kaffeefrüchte, die auf den indonesischen Feldern wachsen. Zur Reifezeit fallen viele der roten Kaffeekirschen zu Boden.

Eine dünne Fruchtfleischschale umhüllt den Kern, den wir als Kaffeebohne kennen. Die Kaffeekirsche dient als Nahrung für eine in Indonesien einheimische Katzenart: der sogenannte Fleckenmusang. 

Es handelt sich dabei um eine Schleichkatze, die in Indonesien und der Region Sulawesi als Luwak bezeichnet wird. Das Tier ist nachtaktiv und wandert nach Anbruch der Dunkelheit durch die Kaffeeplantagen, um die reifen, roten Kaffeekirschen zu fressen.

Dabei verdaut die Schleichkatze jedoch nur das rote Fruchtfleisch, die eigentliche Kaffeebohne ist für das Tier jedoch unverdaubar. Die Bohne fermentiert im Magen des Fleckenmusangs für etwa 24 Stunden, bevor sie schließlich über den Kot ausgeschieden wird. Hierbei entsteht Kaffee allerhöchster Qualität, der die Bedingungen für die Bezeichnung Kopi Luwak hat.

Kopi Luwak Kaffeebohnen
Das Ergebnis der besonderen Fermentation

Die Katze benutzt in der Regel die gleiche Stelle am Dschungelboden für ihre Ausscheidungen. Es ist anzunehmen, dass ein Plantagenbesitzer, frustriert über die einfallenden Räuber, schließlich einmal damit begann, diese ausgeschiedenen Kaffeebohnen zu benutzen. Für lange Zeit bewahrten dann die indonesischen Kaffeebauern diese besonderen Bohnen, die sie im Dschungel fanden, für besondere Zwecke auf.

Doch auch in der Region Afrika gibt es eine Katzenart, die ebenfalls Kaffee verzehrt und fermentiert: der Civet (zu Deutsch Zibetkatze). Der noch etwas unbekanntere Civet Kaffee gewinnt aktuell auch an Bedeutung.

In den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann jedoch ein internationales Interesse zu wachsen. Kaffeefreunde und Liebhaber des Besonderen aus aller Welt wollten plötzlich den „Katzenkaffee“ trinken. So wurde aus Kopi Luwak eine Spezialität, die für die Kaffeeanbauer eine ausgezeichnete Einnahmequelle darstellt.

Ein besonderer Kopi Kaffee benötigt eine besondere Zubereitungsart. In unserer Top-Auswahl der aktuellsten und besten Espressomaschinen wirst du bestimmt fündig.

Fermentierter Katzenkaffee in der Siebträgermaschine

Für jeden guten Kaffee ist die Fermentierung wichtig. Durch den Fermentierungsprozess werden den Kaffeebohnen die Gerbstoffe entzogen und gleichzeitig wird ein besonderer Geschmack erzielt. Als besonders gut gelten die Kaffeesorten, die nass fermentiert werden. Zum Einsatz kommen meist Arabica Bohnen.

Dazu wird das Fruchtfleisch von der Bohne gelöst und diese wird dann in einem Wassertank zwischen 12 und 20 Stunden gelagert. Dabei beginnt der Fermentierungsprozess, der zum charakteristischen Geschmack der Kaffeesorten beiträgt.

Wie schmeckt Kopi Luwak?

Kopi Luwak Kaffee Rösten
Die Kaffeespezialität wird schonend per Hand geröstet

Bei der Kopi Luwak Bohne findet der Fermentierungsprozess im Verdauungssystem und Darm der Tiere statt. Bei dieser Nassfermentation kommen verschiedene Enzyme zum Einsatz, die dem Kaffee einen besonderen Geschmack verleihen. Dabei wird den Kaffeebohnen Säure entzogen. Der Kaffee verliert die Bitterstoffe und erhält dafür ein mildes Aroma, das ein wenig an Schokolade erinnert. Die Kaffeebohnen verbleiben etwa 24 Stunden im Verdauungstrakt der Katzen, bevor sie ausgeschieden werden.

Die ausgeschiedenen Bohnen werden von den Kaffeebauern aufgesammelt. Dazu ist es vorteilhaft, dass die Tiere häufig die gleichen Stellen benutzen, um zu defäkieren. Nach dem Einsammeln werden die Bohnen gründlich gewaschen und dann geklopft, sodass die äußere Haut abfällt. Die getrockneten Kaffeebohnen sind schließlich zum Transport bereit.

Die jährliche Ernte dieses speziellen Kaffees ist sehr gering. In Indonesien werden jährlich nur etwa 500 Pfund (ca. 227 kg) erzeugt. Heute wird auch in Äthiopien, dem Ursprungsland des Kaffees Kopi erzeugt. Dort verdauen ähnliche Katzen Kaffeebohnen und es kommt auch dort zu wertvollen Ergebnissen.

Palmenzibette Katze aus Bali
Die Balinesische Katze entspannt sich nach getaner Arbeit

Es ist möglich, dass man sich auch in diesem Land die lukrative Ernte der Luwak Bohnen bald zu nutzen macht. Auch in Vietnam wird an Varianten des lebend fermentierten Kaffees gearbeitet.

Insbesondere auf den indonesischen Inseln Sumatra, Sulawesi und Java wird heute Luwak Kaffee hergestellt. Die dortigen Bohnen eignen sich optimal für diesen Prozess.

Wie viel kostet Kopi Luwak?

Die geringe Verfügbarkeit auf dem Weltmarkt bestimmt den hohen Preis. Wer sich die teure Rarität nicht selbst aufbrühen möchte, kann die Spezialität auch in erlesenen Kaffeehäusern erhalten. Mit einem Preis zwischen 40 und 60 Euro sollte man jedoch für die Tasse rechnen. Kopi Luwak sollte daher auch ohne Zucker und Sahne getrunken werden. Für den Preis sollte man den unverfälschten Geschmack genießen.

Nachteile des Katzenkaffees: Käfighaltung & Qualitätsschwankungen

Kopi Luwak Katze auf der Kaffeefarm
Die Haltung der Katzen unterscheidet sich stark

Betrug und Fälschungen

Wer sich intensiv mit dem Thema Kopi Luwak befasst, wird bald feststellen, dass das Angebot wesentlich größer ist, als die tatsächliche Produktion. Das ist darauf zurückzuführen, dass es viele skrupellose Händler gibt, die kleine Mengen von Kopi Luwak mit normalem Kaffee vermischen oder in vielen Fällen auch vollkommen regulären Kaffee als Kopi Luwak vermarkten.

Leider gibt es wenige Möglichkeiten, sich zuverlässig vor Betrug zu schützen. Am besten vertraut man auf einen zuverlässigen Direktimporteur, doch Garantien gibt es nicht.

Ungeeignet für die Espressomaschine?

Es streiten sich die Kaffeekenner darüber, ob Kopi Luwak für die Espressomaschine überhaupt verwendbar ist. In der Tat wird er in seiner Heimat nicht als Espresso getrunken. Er wird als Mokka oder gebrühter Kaffee serviert.

Dennoch gibt es den ein oder anderen, der diesen “Katzenkot Kaffee” auch aus seiner Siebträgermaschine genießt. Hierzu solltest du darauf achten, dass der Mahlgrad der Bohnen und die Brühzeit stimmen. Das für diesen Kaffee so spezielle Aroma wird sich nur leider nicht im Geschmack widerspiegeln.

Da der Preis recht kostspielig ist, solltest du dir darüber im Vorfeld im Klaren sein. Um das Erlebnis des Kaffees nicht zu verfälschen, solltest du auf Zucker, Milch und ähnliche Zugaben verzichten, was dem Espressogenuss gleich kommen würde.  Jedoch sind Geschmäcker immer noch verschieden und du solltest deine eigene Erfahrung machen.

Käfighaltung

Durch die große Nachfrage des Kopi Luwaks kommen die Farmer und die Schleichkatzen mit der Produktion nicht hinterher. Teilweise werden die Luwaks in Käfigen gehalten, wogegen auch schon die Tierschützer angehen. Es bleibt schwer nachzuprüfen, ob eine nicht artgerechte Käfighaltung stattgefunden hat. Um sicherzugehen: Alternative Herstellungsmethoden schützen Tier und Natur.

Alternativen zu Kopi Luwak kaufen für die Espressomaschine

Da der spezifische Geschmack dieses immer wieder Begeisterung auslöst, versuchen verschiedene Kaffeeproduzenten, ein gleichwertiges Produkt anzubieten, das auf andere Art hergestellt wird.

So wurde bereits vor Jahren erforscht, welchen Enzyme im Verdauungstrakt der Katzen die einzigartige Wirkung auf die Kaffeebohne haben. So gelang es bald, aufgrund dieser Ergebnisse eine Lösung herzustellen, mit der man der Kaffeebohne die gleichen Eigenschaften verleihen kann, die auch im Verdauungstrakt der Tiere auf die Bohne einwirken.

Von einem vietnamesischen Unternehmen ist dieser künstliche Kopi Luwak heute bereits erhältlich: zu einem günstigeren Preis und ohne Tierquälerei. Angeblich soll der Kaffee ebenso schmecken, wie die originale Seltenheit.

Ein anderer Versuch, den einzigartigen Kopi Luwak zu imitieren, besteht darin, bestimmte Mischungen zu erzielen. Durch verschiedene Röstverfahren und Zusammensetzung unterschiedlicher Kaffeesorten wird versucht, den typisch schokoladig-muffigen Geschmack von Kopi Luwak nachzuempfinden.

In einem Bericht des derStandart.at haben wir eine weitere Alternative gefunden. Hochwertiger Geisha Kaffee aus Panama wird auch als der teuerste Kaffee gehandelt.

Fazit – Der teuerste Kaffee der Welt

Kopi Luwak ist der global teuerste Kaffee. Die Rarität kommt zustande, indem Kaffeebohnen benutzt werden, die im Magen einer indonesischen Schleichkatzenart fermentiert wurde. Die Tiere fressen die Kaffeekirschen in freier Wildbahn, verdauen jedoch die Kaffeebohne nicht und scheiden diese aus.

Der daraus entstehende Kaffee zeichnet sich durch einen einzigartigen Geschmack aus, der von Gourmets in aller Welt geschätzt wird. Die verschwindend kleinen Produktionsmengen ziehen die hohen Preise des Kopi Luwak nach sich. Man sollte also beim Kauf darauf achten, dass man keine Fälschungen erhält.

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