Lupinenkaffee – Zubereitung der Alternative zum Bohnenkaffee

Neun von zehn Deutschen sind Kaffeetrinker. Doch nicht jeder verträgt Koffein gleich gut. Aus diesem Grund greifen immer mehr Menschen zu Lupinenkaffee. Hier handelt es sich um ein Produkt aus den Früchten der Lupinen, einer Pflanze, die ein kaffeeähnliches Aroma hat, was ohne weitere Zutaten auskommt.

In Kürze:

  • Lupinenkaffee ist koffeinfrei und cholesterinfrei
  • Kaffeealternativen können nachhaltig produziert werden
  • Die Zubereitung ist der eines normalen Kaffees sehr ähnlich

Was ist Lupinenkaffee?

Lupinenkaffee
Lupinenkaffee ist eine vegane Kaffeealternative

Bei Kaffee aus Lupinen handelt es sich um eine nachhaltige und regionale Alternative zum herkömmlichen Bohnenkaffee. Die Röstung aus Lupine hat sogar gesundheitliche Vorteile.

Die Pflanzen enthalten zwar je nach Sorten Bitterstoffe, haben aber ein unvergleichliches Aroma und einen erstaunlich guten Geschmack. Lupinenkaffee enthält keine Kaffeesäure, ist magenfreundlich und glutenfrei sowie frei von Pestiziden.

Es ist aber vor allem die Nachhaltigkeit, die eine Rolle spielt. Denn Kaffeebohnen legen rund 10.000 Kilometer zurück, bis sie in Deutschland ankommen. Lupinen werden in der hiesigen Landwirtschaft angebaut und finden in der Regel im Umfeld von rund 100 Kilometer ihre Weiterverarbeitung zur Röstung.

Dieser Umstand fördert die hiesige Landwirtschaft und kostet weniger an Transport und schont die Umwelt. Aus Lupinensamen der unterschiedlichen Sorten können auch verschiedene Röstungen hergestellt werden, was zu einem unterschiedlichen Geschmack führt.

Lupinenkaffee zählt im Übrigen zu den kaffeeähnlichen Getränken, wenn du es ganz streng lebensmitteltechnisch betrachtest.

Die Samen dieser Pflanze sind zwar getreideähnlich, zählen laut Focus.de aber zu den Hülsenfrüchten. Der Geschmack von zubereitetem Lupinenkaffeepulver zu einem Getränk ist im Übrigen nussig und zudem frei von Koffein und von Cholesterin.

Nachhaltigkeit Tasse für Tasse Kaffee

Wenn du ein Produkt aus den Früchten der Lupine kaufst, erfolgt der Anbau des Ausgangsmaterials regional. Bei Bio-Lupinenkaffee erhältst du also volle Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe.

Daher wird von den Herstellern bei den Röstungen großer Wert darauf gelegt, dass nicht nur genaue Angaben zu den Zutaten erfolgen, sondern auch dass schon auf dem Hof des Landwirts ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit betrieben wird.

Nur auf diese Weise landet dann in der Kanne die Qualität, die man bei der Kaffeezubereitung mit nachhaltiger Kaffeeröstung vorstellt. Transparenz ist auch das, was die Kunden von dieser Getränke-Alternative zu Kaffee von der Bohne erwarten.

Video: Wie nachhaltig ist Bio-Lupinenkaffee als Kaffeealternative

Rohstoffe

Die Alternative zu den klassischen Kaffeezubereitungen aus den Samen der Lupine ist mehr als nur ein Ersatz für das beliebte koffeinhaltige Kaffeegetränk. Es handelt sich um eine echte Lösung, wenn du koffeinfrei ein Getränk genießen möchtest.

Hergestellt wird das kaffeeähnliche Getränk aus den Lupinensamen. Allerdings muss für die Herstellung der Röstung auf bestimmte Zuchtformen zurückgegriffen werden. Grund dafür ist, dass die Wild-Form und die Gartenlupinen Lupinin enthalten.

Es handelt sich hier um Bitterstoffe. Und diese Stoffe können zum Tod durch Atemlähmung führen. Die Zuchtformen indes sind ungiftig und haben keine Bitterstoffe und schmecken auch nicht bitter, sondern haben einen nussigen Geschmack.

Varianten der Bohnenkaffee Alternative

Lupinenarten
Die verschiedenen Arten der Lupinen (Lupinus) unterscheiden sich in Farbe und Geschmack

Süßlupinen

Süßlupinen sind Lupine-Sorten, die durch Züchtung nur geringe Anteile Giftstoffe und Bitterstoffe enthalten. Dabei beruht die Bezeichnung der Süßlupinen aber nicht auf einem vermeintlich süßen Geschmack.

Nachteil der Süßlupinen ist, dass keine Bitterstoffanteile im Vergleich zu den klassischen anderen Lupinenarten haben. Das macht sie auch anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Die vorhandenen Alkaloide der Süßlupinen hemmen allerdings den Befall von Bakterien, Pilzen und halten Pflanzenfresser ab.

Blaue Süßlupinen sind inzwischen eine wirtschaftliche Kulturpflanze auf deutschem Boden. Diese Lupinensorte hat einen hohen Gehalt und eine gute Wertigkeit an Protein.

Das macht sie sogar den Futtererbsen und den Ackerbohnen überlegen. Neben blauen gibt es auch noch die gelbe und die weiße Süßlupine.

Die weiße Süßlupine wird vorwiegend in Süddeutschland angebaut, die gelbe Sorte indes vermehrt in den östlichen Bundesländern. Die blaue Sorte ist durch Züchtung im Jahr 1997 aufgetreten als Kulturpflanze.

Von den Bodenverhältnissen her ist diese Pflanze recht anspruchslos. Ist der Boden jedoch schon etwas locker und sandig, gedeihen die Sorten dieser Pflanze besonders gut.

Das kaffeeähnliche Getränk wird teils aus 100 Prozent der Samen der Süßlupinen hergestellt.

Für die Produktion werden die Süß-Lupinensamen zunächst gemahlen und aus dem Lupinenmehl wird durch das Aufgießen mit Wasser ein Kaffee-Ersatz, der bohnenkaffeeähnlich schmeckt.

Bitterlupinen

Bitterlupinen stellen die Wild-Form von dieser Art von Pflanzen dar. Im Handel werden Bitterlupinen nicht für die Herstellung der Alternative was Geschmack und Aroma angeht im Vergleich zu einem koffeinhaltigen Getränk genutzt. Dennoch können die Samen der Bitterlupinen-Pflanzen entbittert werden.

Im Handel setzt man in Deutschland eher auf eine leckeren Röstung als Kaffeeersatz aus Süß- statt aus Bitterlupinensamen. Dennoch sind Bitterlupinen für die Landwirtschaft nützlich, da sie den Boden mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff Stickstoff anreichern.

Wirkung der Kaffee-Alternative

Dem Menschen tut der Konsum von Kaffee aus Lupinensamen richtig gut. Denn im Vergleich zu Bohnenkaffee-Zubereitungen enthält ein solches Produkt kein Koffein.

Dennoch sind auch gewisse Risiken bei zu viel Genuss von Lupinenkaffee wissenschaftlich inzwischen erwiesen. Eine Tagesdosis von mehr als 0,35 mg/kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden. Eine ganze Kanne dieses Kaffeeersatzes sollte man daher nicht am Tag trinken.

Die enthaltenen Alkaloide weisen dabei ein enormes Heilpotential auf. Der Kaffee aus Lupine kann daher zum Beispiel bei Magen-Darm-Problemen genutzt werden und stärkt das Herz. Eine Studie aus Kanada beweist dabei, dass dieses getreideähnliche Produkt, das zu den Hülsenfrüchten gehört, das Herz stärkt.

Es gibt auch Studien aus Australien, die belegen, dass Blutzucker- und Insulinspiegel durch den Konsum von diesem kaffeeähnlichen Getränk reguliert werden. Auch bei Muskelschwund und Muskelstimulationen kann das enthaltene Lupinenprotein positiv wirken. Sogar noch besser, als würde man nur Wasser trinken.

Ballaststoffe reichlich vorhanden

Neben reichlich Protein, was ein Ersatz für Fleisch darstellen kann, vorwiegend für Veganer, enthält die zu den Hülsenfrüchten zählende Pflanze, die oft auch als Getreide-ähnlich beschrieben wird, sehr viele Ballaststoffe.

Die Ballaststoffe sorgen dafür, dass die Verdauung gestärkt wird. Und welches andere Getränk kann schon von sich behaupten, dass es so viele Ballaststoffe hat.

Kaffee-Röstverfahren

Kaffeepulver aus Lupinen
Das Lupinenkaffeepulver ist von Natur aus in der Farbe, Duft und Geschmack kaum vom Kaffee zu unterscheiden

Ein schonendes Röstverfahren ist die Grundlage für einen vor Geschmack und Aroma glänzenden Kaffee-Ersatz. Während bei der herkömmlichen Verarbeitung von Kaffee in der Rösterei die Produkte meist industriell geröstet werden, lässt man sich für die Zubereitung des Lupinenkaffees länger Zeit.

Die darauf spezialisierte Rösterei wendet ein Langzeitröstverfahren von bis zu 18 Minuten in einem Trommelröster an. Kommerziell ist die Herstellung diesem Kaffee-Ersatz und auch für Getreidekaffee hierzulande noch nicht. Auf diese Weise wird aber ein gleichmäßiges Röstaroma erreicht. Der Versand der Produkte erfolgt meist durch die Rösterei selbst.

Andere Zutaten werden für die Röstungsvarianten nicht verwendet. Die getreideähnliche und letztlich nussig schmeckende Röstung ist für den Menschen auch aus dem Grund schonend für den Magen, weil schon die Herstellung schonend durchgeführt wird.

Zubereitung von Kaffee aus den Früchten der Lupine

Kaffee aus Lupine Zubereitung
Die Zubereitung des Lupinenkaffees gelingt im Filter oder in der Espressomaschine

Die Zubereitung im Siebträger ist prinzipiell möglich, aber vorzugsweise werden andere Zubereitungsarten genutzt. Wie bei Getreidekaffee benötigst du für die Kaffeezubereitung aus den kleinen nussigen Früchten der Lupine für die normale Filterkaffeemaschine, den Handfilter oder French Press Kanne nicht mehr als einige Teelöffel des gemahlenen Lupinenkaffeepulvers. Je nach Aufbrüh-Methode gibt es mehrere Schritte.

Einfach das Lupinenkaffeepulver mit Wasser aufgießen, reicht in den meisten Fällen nicht. Insbesondere nicht bei der Zubereitung mit Handfilter. Es heißt hier immer wieder Wasser aufgießen.

Zubereitung in der French Press

Für die Zubereitung in der klassisch oder in der French Press Kanne werden 1 bis 3 Teelöffel des Lupinenkaffeepulvers benötigt pro Tasse. Das Kaffeepulver kann hier einfach wie bei Bohnenkaffee oder Getreidekaffee ganz normal durchgelaufen lassen in die Tasse.

Die Zubereitung in der French Press bringt die nussigen Geschmacksnoten gut zur Geltung. Dies gilt bei der French Press für alle Kaffeesorten.

Zubereitung im Handfilter

Für die Zubereitung mit Handfilter sind drei Aufgüsse nötig. Hierfür benötigt man ca. 25 Gramm des Lupinenkaffeepulvers. Das sind ca. 5 Teelöffel Kaffeepulver auf eine Tasse Wasser. Nötig sind drei Aufgüsse in ca. 2,5 Minuten.

Zubereitung in der Espressomaschine

Im Siebträger und dem Espressokocher werden weniger Teelöffel Lupinenkaffeepulver eingefüllt. Es sollte sich hier ca. nur um die Hälfte oder um 2/3 der üblichen Menge handeln.

Zubereitung im Kaffeevollautomaten

Auch die Zubereitung des Lupinen-Kaffeepulvers im Vollautomaten ist möglich. Allerdings ist hier zu beachten, dass Lupinen-Kaffeepulver darin sehr viel stärker quillt als normales Kaffeepulver.

Das heißt, der Vollautomat für Bohnen ist kein unbedingt geeignetes Gerät für die Zubereitung einer Tasse Lupinenkaffee. Denn das Lupinen-Kaffeepulver verdichtet sich im Vollautomaten viel zu schnell, was durch eine geringere Menge an Kaffeepulver möglicherweise ausgeglichen werden kann.

Als Zutaten zum Kaffee aus Lupinen kann Zucker und Milch dienen. Der Kaffee kann daher völlig normal genossen werden.

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